am rhein

Von | 15. April 2018

am Rhein spielen sich geschichten ab, schwingen sich finger und faltenwürfe über – ein ei? ein brot? ich schlich ganz herum um das bronzene rätsel, betastete es, schlug vorsichtig darauf. vielleicht würde das ei das brot das gebilde aufspringen und ein küken oder eine erklärung hervorbringen. doch nichts geschah – außer einem hellen seltsamen ton, der den Rhein entlang lief und nicht zurück kam. ich suchte nach einem schild, einer erklärung, einem zettel, einem buch. schließlich fand ich eines mit einem gelben umschlag. der titel war nicht mehr zu entziffern. anscheinend war dem buch viel unheil geschehen, schrammen, knicke, eselsohren. da nahm ich es auf und begann zu lesen. die buchstaben schwammen auf wellen, auf und ab wurde getanzt. da gab ich das lesen wollen auf und freute mich am spiel des auf und nieder, der schatten und der lichtpunkte. es war fast genau so, wie über den Rhein zu schauen. nur papierner, raschelnder, geheimnisvoller. auf der letzten seite entdeckte ich einen bleistiftstrich, den einzigen im ganzen buch, unter den worten: „… am Rhein spielen sich geschichten ab“.

6 Gedanken zu „am rhein

  1. Quer

    Wie schön! Man taucht gerne ein in diese Rheingeschichten.
    Lieben Gruss,
    Brigitte

  2. Sylvia Beitragsautor

    ja, der Rhein weiss vieles zu erzählen;-)…
    viele sonntagsgrüße
    Sylvia

  3. Brizanne

    Das kommt mir doch irgendwie bekannt vor… 🙂
    Mit ?-lichen SONNtagsgrüssen
    Brigitte 2

  4. Sylvia Beitragsautor

    grübel grübel;-)))… sehr aufmerksam und frisch geschaut!
    viele schöne sonntagsgrüße mit sonnenrand
    Sylvia

  5. Hausfrau Hanna

    Oh,
    liebe Sylvia,
    wie schön das ist, bei dir Valery Heusslers Werk ‚Brot teilen‘ auf eine ganz andere Weise zu sehen.
    Und dank deinen Worten nochmals wie neu zu entdecken…

    Danke für dieses ‚Mitnehmen‘!

    Und einen herzlichen Gruss vom Rheine an die Leine
    Hausfrau Hanna

  6. Sylvia Beitragsautor

    oh bitte gerne;-)! es hat ein wenig gedauert, aber nun…
    gern würd ich am Rhein mal wieder spazieren, aber nun muss eben
    die Leine erst mal reichen. flüsse tun gut, oder?
    grüßele
    Sylvia

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