Blattgold

Von | 17. Mai 2009

blattgold

Die Haut reinigen. Die Gurkenscheiben darauf legen. Sie sind kühl und sie duften nach Sommersalat und mein Atem fliesst ruhig aus meinem Mund. Im Zimmer unter mir werden Duette gesungen. Mein Lieb mein Lieb. Und mein Vogel fliegt auf, davon, Richtung Westen und er fliegt durch den Staub und den Dreck bis an den Rand der westlichen Welt wo bald das östliche Licht beginnt und es legt sich auf die goldenen Schatten im Jenseits, doch im Jenseits gibt es keine Schatten, so habe ich es gelesen. Sind es also Scherenschnitte? Goldene Kreise auf ihren Köpfen. Sie schauen dich an mit Taubenaugen, mild, mit erhobenen Zeigefingern, als wollten sie sagen: horch, lausche, hörst du nicht das Brausen der Ewigkeit? Wie Gras ist der Menschen Fleisch. Ich höre nichts mehr. Die Sänger unter mir sind verstummt und ich nehme die Gurkenscheiben von meinem Gesicht. Es ist kühl und feucht und es duftet nach Sommersalat und ich fühle, es strahlt, hell von diesem inneren Gold.

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