ein frohes, fröhliches, besinnliches, buntes, herrliches, stilles…

Von | 23. Dezember 2011

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Ein Gedanke zu „ein frohes, fröhliches, besinnliches, buntes, herrliches, stilles…

  1. Dietmar

    In diesen Tagen ist die Weihnachtskugel bewohnt. An den anderen Tagen und Nächten liegt sie verstaut im Karton und schläft. Sie träumt dann unablässig von diesen Tagen, an denen sie bewohnt ist, von einer Stube, hängend in dieser Stube, in einem von Lichtern besetzten Nadelbaum. Das sind die großen Stunden der kleinen Kugel, von denen sie träumt im Dunkel des Kartons, in dem sie untergebracht ist. Das sind schier 350, ja sage und schreibe dreihundertfünfzig Tage im Jahr und ebenso viele Nächte. Im Strom der Dunkelheit, die sie träumend zubringt in der Schachtel, findet kein Wechsel statt von Morgen und Abend oder von hell und dunkel. Es gibt nur dieses dämmerige Einerlei, das sich zwar gut zum Träumen eignet, aber sonst zu nichts. Das macht die Zeit unendlich lang zwischen den Zeiten, wo sie im Baum hängt und wo die Stube auf ihr zu sehen ist, wie sie in ihr wohnt und wo die Lichter der Lichterketten sie umkränzen und gleichsam krönen.

    Zu dem besagten Raum, der vielleicht ein Zimmer oder ein Saal ist, führt eine Tür. Sie führt hinaus und führt in die Kugel hinein. In dieser Tür steht ein Leuchten. Alles deutet darauf hin, dass diese Tür in noch weitere und umfassendere Räume hinaus- und hineinführt. Manchmal geht in der Kugel eine leise Sehnsucht auf, eine Art Ahnung. Die zieht sie in immer weiter werdende Räume, in Räume, die zuletzt in einen Raum münden, der so kugelrund ist wie sie selbst, ein Gewölbe, in aller Heimlichkeit wohnend in ihr, gastlich und rund und bewohnbar.

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