erinnern

Von | 29. September 2010

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es liegt eine landschaft dahinter, grünbraungrau, voller hügel. eine schmale straße führt in den wald hinein. von fern sind rufe zu hören, lang und hell, grell flackern lichter die stämme entlang. die tiere drängen sich aneinander, gesenkte köpfe, ihr atem mischt sich mit dem nebel, der langsam heranzieht. im zimmer nebenan singt eine frau, den ganzen tag nur ein lied. manchmal weint sie, manchmal steht sie unter der dusche, halbstundenlang. ich häute zwiebeln, schneide sie. kleine, ganz kleine stückchen, lasse es aus meinen augen rinnen. nur beim zwiebelschneiden gelingt es noch, die quellen sind zu tief verborgen. am hang bewegen sich menschen bergauf, langsam, den blick auf den boden gerichtet, verschwinden sie zwischen den bäumen. das licht wird karg, und nach einer weile fährt ein dunkles auto die straße entlang in den wald hinein. nun ist es zeit. ich ziehe den vorhang zu und verschwinde.

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