krah

Von | 16. Juni 2014

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krahvogel sitzt und wartet. am alten turbinenhaus der fabrik, die es längst nicht mehr gibt, abgerissen die wollwäscherei- und kämmerei, fast gänzlich weg. wartet wie früher der vater, als wir ihm das essen brachten in dem blechding, die brote und gurkenscheiben und äpfel. im alten pförtnerhaus sitzen jetzt die gäste des china-manns und mampfen fettige nudeln und entenfleisch. was ist noch geblieben? das widder-denkmal, das wehr, der uhrturm, die brücke, das haus, in dem der konsum war. da gabs die kleinen runden weissen pfefferminzbonbons; – sonst alles weg. der schutt liegt hinter der brücke, nun grün bewachsen, ein berg der kinder,  zum runterkullern im sommer, zum rodeln im winter. der fluss rauscht dahin und ich träume unter dem weidenbaum am wehr.

3 Gedanken zu „krah

  1. wildgans

    Hasenbrote gab es manchmal, wenn der Vater die ungegessen von der Arbeit mit zurückbrachte in speckig-knittrigem, tausend mal gefalteten Butterbrotpapier…sonst alles weg. Wie schade.

  2. Quer

    Wie schön und melancholisch, diese Rückblende!
    Ja, da kommt so manches wieder hoch.

    Dank und Gruss,
    Brigitte

  3. sylvia

    hallo ihr zweie, danke für eure worte! oh ja, die hasenbrote! einmal brachte der vater sogar (aus versehen) eine maus mit, die sich wohl in der fabrik in die tasche geflüchtet hatte, um sich an den hasenbroten gütlich zu tun. sie rannte mir des nachts übers gesicht, das war ein gekreische:-))). das fiel mir grad wieder ein, sisste, schon wieder ne geschichte…
    liebe grüße
    Sylvia

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