(kunstinstallation, gesehen vor jahren im Wendland – leider weiss ich künstlerin/künstler nicht mehr)
für jedes problem die richtige schublade haben – das ist fein. das ist einfach: der gehört hier hinein, jene dort hinein. diese macke da. dieser horizont lässt sich noch viel enger falten, passt sogar in eine schmuckschatullenschublade. das alles stapelt sich und stapelt sich überaufunduntereinander, womöglich auch hintereinander weg? inwendig summt und brummt es, schnauft und braust und stöhnt und brüllt. schon schauen sie tückisch, die schubladenaugen. es riecht nach rebellion. seit jahren gestapelte ur- und vorurteile kommen vielleicht ins rutschen? die balance passt nicht mehr? das schubladengetüm gerät ins wanken, stürzt zusammen und alles ergießt sich ineinander. ja was machen wir da? was machen wir nun? wo nehmen wir unsere meinung her? alle schubladen leer? alles boshafte gewisper und gedröhn ins freie gelassen, rauscht vielleicht wie A. Paul Webers „Gerücht“ überall umher und richtet schaden an. aber vielleicht machen wir auch einen sturm, einen richtigen sturm, der bläst alles fort, fort über alle berge, hinweg über die sieben zwerge. bläst die letzte bosheit hinaus aus dem lügen- und müllgewebe. wir pusten so kräftig, wie wir können, los! und was machen wir mit dem schubladenberg? wir lassen es krachen fangen von vorn an. wir bauen ganz was neues. aber was? einen turm! nein – das ging schon mal schief. was dann? kleine brücken? bilderrahmen? leitern? pass auf – ich werf dir schon mal ein brett zu (bitte nicht vorm kopf anschrauben). nun los! irgendwas wird uns schon einfallen…
wunderbar – jetzt verstehe ich, was es heißt: vom Stapel zu laufen.
Das Bild ist der Hammer,
liebe Sylvia,
und irgendwie hat die Idee einer Schubladenbeige/eines Schubladenturms etwas für sich:
Den Gedankenmüll einfach hineinleeren und dann gut verschliessen…
Herzlichen Gruss aus Basel
Hausfrau Hanna
Deinen Text zum spannenden Schubladen-Werk habe ich mit Begeisterung gelesen, liebe Sylvia. Ja, sowas setzt Fantasie und Kreativität frei – einfach wunderbar.
Herzlichen Gruss,
Brigitte
guten tag, vielen dank für eure worte! es war wirklich eine tolle installation, nur schade, dass ich nicht den namen der künstlerin/des künstlers notiert habe. wäre spannend zu schauen, wie die künstlerische entwicklung bis heute verlaufen ist. euch allen eine gute zeit!
lieber gruß
Sylvia
Foto und Text: genial!!! Gefällt mir sooo gut!
liebe Grüße von Ellen
das freut mich sehr;-)))!