M Train

Von | 21. Februar 2018

 

seit tagen reise ich im M Train, sitze in New Yorker Cafés  und anderswo. sitze neben einer dünnen frau mit langen dünnen grauen haaren und bewundere sie. sie schreibt in ihre hefte, manchmal schnell, fieberhaft, ohne abzusetzen. dann wieder zögernd, mal seitenlang nichts. sie schaut krimis im fernsehen, trinkt kannenweise kaffee, erinnert sich, träumt, macht polaroids. sie trifft freunde auf japanischen friedhöfen, sinniert, sehnt sich, liest. die lektüre macht süchtig, berauscht. ich lasse mich hineinfallen in ihre welt und es ist ein wenig so, wie sie selbst es beschreibt: sie versinkt und taucht so tief ein, dass sie das gefühl hat, darin zu leben. so ergeht es mir gerade mit:

Patti Smith „M-Train“

leider weckt es auch stark die reiselust. der von fern winkende frühling tut ein übriges…

7 Gedanken zu „M Train

  1. wildgans

    so verständlich
    nur
    habe ich so gar keine reiselust
    eher
    hiersein und in windfreien ecken
    solche bücher lesen
    am schreiben hindert mich
    ein noch verbundener finger
    so
    uns
    alles gute
    flieg du nur!

  2. Quer

    Das tönt geheimnisvoll und anregend.
    Lass dich nicht aufhalten in deinem M Train…
    Lieben Gruss,
    Brigitte, die das Buch bisher nicht kannte.

  3. Sylvia Beitragsautor

    ihr lieben, danke für euer „mitreisen“. tatsächlich werde ich heute eine reise tun (es wirkt schon!) – allerdings „nur“ nach Paderborn:-)))…
    herzlich
    Sylvia

  4. Hausfrau Hanna

    Patti Smith,
    liebe Sylvia,
    kenne ich ’nur‘ von ihrer Musik, ihren Songs.
    Deine Worte machen mich jedoch sehr neugierig auf das Buch –
    und lesend zu reisen finde ich eh am allerschönsten 🙂

    Lieben Gruss und reis gut nach Paderborn!
    Hausfrau Hanna

  5. Sylvia Beitragsautor

    es ist ein buch, dass frau wohl öfter lesen sollte, wollte – ich
    kanns wirklich nur empfehlen. als nächstes steht „Traumsammlerin“
    auf dem leseprogrammm, auch von Patti Smith!
    viele grüße nach Basel
    Sylvia

  6. Dietmar Becker

    lesen
    als führe man Zug
    in einem Atem
    zug durch Gewürz
    durchs Wurzelwerk von Manhattan
    Schwebebahn über Brooklin und Bronx –
    alles kehrt wieder
    in jedem
    kehrt unbemerkt am Ende der Zeile
    liest ohne Halt
    in einem vor
    Rauschen ohne Geräusch
    ohne Ticket & Brille
    flugs weiter & weiter
    bis zur Fortsetzung
    folgt

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