seephantasie

Von | 21. Juni 2012

morgenstrumpf, schwarz zwar gedacht, nun aber leicht staubig wie ein hummelhintern, wenn er aus der blüte kriecht. ein langer weg ist es gewesen, vor tagen, als der see blau und kabbelig an meiner seite atmete, bis ich dort war. da war das hotel mit den mohnroten sonnenschirmen und tischdecken und den aufgekratzten kellnern. sie warfen die tabletts mit einem lockeren handgelenkschlenker auf den tresen zurück, das junge mädchen an den zapfhähnen zuckte jedes mal zusammen, wenn wieder einer aufs metall krachte und über das löchrige blech schlidderte. ich saß hinter dem letzten palmkübel und wartete. meine füße scharrten im feinen kies, schoben häufchen zusammen und wieder auseinander, ameisenwege und krabbenpfade wuchsen unterm tisch. ich wartete. 32 minuten lang. dann ging ich fort, ans andere ufer, wo ich den fetten karpfen die köpfe kraulte. heut morgen, beim erwachen, sah ich als erstes meine staubigen strümpfe.

 

 

 

 

 

2 Gedanken zu „seephantasie

  1. carola joswig

    Was für eine Erzählung! Sehe Dich förmlich den See umrunden-
    blaue und glitzernde Grüße in Dein Wochenende,
    Jo

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