sylle ist im bilde

Von | 26. Januar 2012

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yu-ichi, japanischer informeller, 1916 – 1985. http://www.yu-ichi.com/

ein schwarzes zeichen, mit kraft in windesschnelle auf das blatt gebracht. ich stehe und staune, gehe weg und kehre zurück, ein schwarzes zeichen, auf das blatt getanzt, zwischen all den feinen kleinen tuschezeichnungen älterer meister, bambus und chrysanthemen, atemlos durch die säle, mir ist, als hätte ich die ganze zeit die luft angehalten vor all der schönheit, aber nein, ich lebe, ich atme, finde draußen auf gesprungenen gehsteigen, in geplatzten asphaltflächen neue botschaften.

Ein Gedanke zu „sylle ist im bilde

  1. Dietmar

    „windesschnelle“ – ungefähr das Tempo, mit dem diese Hauchwesen kommen und gehen, die Inspirationen heißen. Vielleicht ist d a s ein richtiges, ein angemessenes Tempo, eines jedenfalls, an dem man die freien und unbeschwerten, durch Vorurteil und Anspruch nicht belasteten Verrichtungen erkennt.

    Könnte sein, dass in dem Modewort ‚Entschleunigung‘ der Wunsch nach einer gleichsam windesschnellen Bewegung steckt. Als ginge es nicht darum,
    abzubremsen, sondern das Tempo abzustimmen, so dass Strom und Wind einen weitertragen. Wie bei Sturm, wenn man in Sturmrichtung fährt und nur noch die Bäume am Straßensaum rauschen und endlich nicht mehr dies Getöse in den eigenen Ohren, worüber einem Hören und Sehen vergehen kann.

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