urban odyssee (5)

Von | 15. November 2008

urban odyssee5

…dass die zeit der hotels, die zeit der züge, bahnen und busse für mich bald vorbei sein muss. über die alternative mag ich nicht nachdenken. es ist herbst geworden. noch hat die sonne kraft in diesen tagen. aber nachts beginnt schon die kälte zu fressen. in den vorgärten rosten die rosen und morgens liegt ein toter igel neben dem weg. in der u-bahn-station stadtmitte trägt die kopfnickende frau über ihrem grünen mantel eine wolldecke. ihre perücke ist nach vorn gerutscht und verdeckt fast die augen. im blätterwirbel auf dem großen platz steht ein mann. der mann spricht nicht. der mann steht stumm auf dem großen platz und betrachtet seine hand. seine hand mit den langen nägeln, seine schmutzige hand. mit der anderen hand hält er seinen kopf, seinen kopf mit den weiten augen fest. der mann schaukelt. vor. zurück. der mann spricht nicht. der mann riecht nach urin und ungewaschenen kleidern. der mann betrachtet seine hand.

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