dorfkrug heute

Von | 4. November 2018

beim wandern durch die herbstliche Leinemasch erreichen wir den ort K. es ist warm genug, sich eine bank für die rast zu suchen, doch da – entdecken wir den dorfkrug. Dorfkrug steht dran. ist auch Dorfkrug drin? es ist ein helles, sachliches gebäude mit flachdach, rechts ein kioskfenster.

dorfkrugtür. der versuch, sie zu öffnen, schlägt fehl. enttäuscht wenden wir uns ab. da geht sie auf, eine frau mit kopftuch schaut heraus, lacht und sagt: „kräftig ziehen! nicht gleich aufgeben!“ es ist warm. es ist sachlich. an den fenstern stehen tische und stühle. immer vier stühle um einen tisch. die speisen- und getränkekarte verspricht bodenständiges. currywurst brot, currywurst pommes, currywurst kartoffelsalat. zwei buletten mit brot, zwei buletten mit pommes, zwei buletten mit kartoffelsalat. auch schnitzel. auch salat. an den fensterlosen wänden hängen spielautomaten. ein großer Bildschirm, darauf zappeln fußballspieler. ganz links ein dartspiel. ein mann sitzt da und trinkt ein weizenbier. ein mann mit hund kommt rein. Der mann bestellt ein weizenbier. der hund guckt traurig. ein mann ohne hund kommt rein. er bestellt ein weizenbier. die männer hecheln die liga durch. einer will noch in den baumarkt.

wir trinken unser alkoholfreies weizenbier und schauen zu. die spielautomaten dudeln. es ist fast wie früher. nur rauchfrei. auch fehlt der obligatorische stammtisch. die schweren braunen tische und stühle. die vernebelte luft. das bild vom hirsch oder vom seebären oder von der schwarzen Barbara. aber das geweih ist da. und ein bunter puschel. das ist doch mal was! wir haben uns wohl gefühlt. obwohls nicht war wie früher.

4 Gedanken zu „dorfkrug heute

  1. Quer

    Originelle Dorfbeizen gibt’s also doch noch.
    Und so, wie du sie beschreibst, könnte man sie fast lieb bekommen.
    Einen schönen Gruss zum Wochenbeginn,
    Brigitte

  2. Sylvia Beitragsautor

    liebe Brigitte, ja, trotz all der seltsamkeiten war sie liebenswert, die beiz…
    auch dir einen schönen gruß
    Sylvia

  3. Sonja

    …und dass die Frau, die die Tür geöffnet hat, lachte…wo hat man das heutzutage überhaupt noch. Klasse, alles –
    Gruß von Sonja

  4. Sylvia Beitragsautor

    uns hat es auch erfreut! eine türkische wirtsfamilie mittem aufm deutschen dorf.
    und all die üblichen deutschen „stammtisch“gäste auf ihren barhockern. und wir.
    alles fröhlich friedlich beisamm.

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