herzilein

heut hab ich eine paprika geschlachtet. ich lechzte danach, denn im winter ist es gut, reichlich vitamine einzuwerfen. das messer bohrte sich in die rote pralle haut, es gab ein knackiges, etwas hohles geräusch, der deckel wurde gelüftet, ein kühner schnitt vollbracht – da lag es vor mir, in seiner leuchtenden, glänzenden höhle: das herz der roten paprika! schade, dass heut noch nicht valentinstag ist, dachte ich. das herz ruhte kurz auf einem bett von porree, wurde fotografiert und dann verzehrt. knackig war es und wohlschmeckend und bestimmt schrecklich gesund. ich merke es schon, denn ich fühle mich sehr gut. was nicht so schön ist: ich muss immer „herzilein, du sollst nicht traurig sein“ singen. das ist etwas lästig, aber wohl gerade nicht zu ändern.