hollerbollerbritzelschmor

Von | 5. Dezember 2007

britzel

die socken ausgeschüttelt, die stiefel entkrustet
und gebürstet und gecremt und poliert, die engel gepudert.
die lippen entfärbt, die lider und brauen und wimpern gesäubert,
auch das gesicht mit der milden milch geschäumt – aja, nun kann
der nikolaus kommen, heimlich, bald, hollerboller. ein bisschen
akkordeon geübt, auf den wellen davongeträumt wie ein blauer
delfin – und dann stinkts plötzlich. der peter ruft von unten:
hier riecht es nach verbrannten haaren. oder fingernägeln.
mit gerümpften nasen rennen wir durch die wohnung, ich schnüffel
am computer und überallrum, der peter schaut ob der adventskranz brennt oder schmurgelt, aber es ist nichts, es ist nichts… keine schmorende steckdose, kein brennendes bett. es schnüffelt sich so dahin – da!PLÖTZLICH! EIN SCHATTEN! ein schatten auf dem licht. die lampe, die schale, die lampenschale bssssssbritzelknisterstink – unsere trübselige taumelnde winterfliege ist von der decke gekreiselt und hat sich heimlich verkokelt. es war toll. es war ein unheimlich
heimeliger nikolausabend…

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