heut nachmittag gab’s in Linden eine „Klangkomposition für Kassettenrecorder und Lautsprecherfeld“ die der klangkünstler Pit Noack zusammen mit bewohnerInnen der Lebenshilfe Hannover entwickelt hat. tolles experiment! und auch noch gelungen! nicht bei ARD oder ZDF ist das sitzen in der ersten reihe DAS erlebnis – hier war es wirklich eins. face to face mit den performern – das war eine anregende halbe stunde. auf einem langen tisch stehen einige kassettenrecorder (ja tatsächlich, gibt’s noch!). daneben akkurat auf reihe das futter für die recorder: die kassetten. hinter dem tisch sitzen die akteure: wache augen, hochkonzentriert, hände jederzeit einsatzbereit. im ganzen raum sind lautsprecher verteilt. Pit fungiert als erzähler der „seltsamen geschichte“ und als „dirigent“. die geschichte entwickelt sich zunächst gemächlich, geräusche wie schnarchen, weckerklingeln, gähnen, zähneputzen, rasieren, spiegelei braten – was man halt alles am morgen zu tun hat – erklingen aufs stichwort. jedes geräusch (alle selbst gejagt) benötigt eine neue kassette – das ist ordentlich finger- und konzentrationsarbeit. geschichte und geräusche nehmen fahrt auf, führen uns auf die straße (brrrrröööm, klingelklingel, tutut), ins stadion (ohohohohoooooooo-gesänge, freudige ausrufe, bedröppeltes ooooch, sogar ein lautes weinen (nicht schwer, wenn sie im 96-er stadion waren… durchs viele brüllen und rufen wird die kehle trocken, also gibt’s gluck gluck was zu trinken, einer scheint eine volle bierflasche ohne abzusetzen in seinen schlund zu jagen). vieles mehr ist zu hören, schließlich landen auch noch ufos auf dem heiligen rasen. es ist eine übung in aufmerksamkeit – auch für die zuhörer, die vielleicht jetzt im alltag ein bisschen genauer darauf achten, was um sie herum so tönt (wenn sie nicht eh die ohren verstöpselt haben).
was für eine freude! die ganze aktion – aber am tollsten waren die leuchtenden augen und das oft sehr breite grinsen der performer, wenn die geräusche „saßen“ und vor allem: ordentlich power machten. brrrrööööööööm klingelklingel tut tut gluckgluck brutzel jammer freu… glückwunsch! weiter so!
4 Gedanken zu „die unbändige freude beim performen von tönen“
Das muss ein einziges Hörfest gewesen sein.
Danke fürs Nacherzählen.
Lieben Gutenachtgruss, ding, dang, dong!
Brigitte
Das Zitat da unten und der Bericht da oben – beides herrliches Glanzaugenseelenfutter!!
DANKE.
Kassetten besitze ich auch noch,
liebe Sylvia,
Zeit, diese Perlen aus vergangenen Tagen wieder einmal anzuhören (inkl. Geräusche… ;))
Herrlich dieser Beitrag!
Herzlichen Gruss an den Maschsee
Hausfrau Hanna
guten tag, ich danke euch sehr! ja es war wirklich ein erlebnis und ich bin froh, dass ich dabei sein durfte…
lieber gruß
Sylvia