unterwegs

Von | 29. Oktober 2020

die rose gebracht zum Schwitters-grab. auf dem weg dorthin eine schaukelnde maske beim aufgang aus der pinkelpassage unterm schnellweg. über dem stadtteil liegt ein seltsamer grauer schleier, trotz sonnenschein. haben alle ihre ängste, inneren wüteriche, depressiven gedanken aus ihren häusern gelüftet? schon gestern nach bekanntgabe der lockdown-light(??? – für wen?)-maßnahmen kam mir draußen alles sehr still, verhalten, seltsam vor. die gastwirte und die kulturschaffenden tun mir am meisten leid. bestimmt hab ich noch jemanden vergessen. sie hatten sich rausgeschafft aus der ersten wüste. nun droht die zweite. ja, auch wir werden es vermissen, nicht mehr einfach so mal essen zu gehen. aber das ist luxus. wer eine gaststätte, ein hotel hat, wer mit viel kreativität dinge möglich machte, theater, oper… sie sitzen dann wieder da und bangen. es gibt geld, sagten sie in der Tagesschau. wie lange müssen sie dann diesmal darauf warten? ratlos bin ich grad. nein, nicht mutlos. aber ratlos. und nun ist die auszeit im Markgräfler Land auch abgesagt. besser is. es kommen wieder andere zeiten. hoff ich.

10 Gedanken zu „unterwegs

  1. Quer

    Ja, es kommen harte Zeiten auf viele von uns zu.
    Man hofft und bangt und wünscht und versucht, das Schöne trotzdem zu sehen.
    Herzlichen Gruss,
    Brigitte

  2. Hausfrau Hanna

    Deine Rose,
    liebe Sylvia,
    neben der Grabinschrift ist wunderschön!
    Und deine Zeilen sprechen mir aus dem Herzen.

    Den ‚goldenen Mittelweg‘ immer wieder zu finden und zu gehen, ist wohl die grösste Herausforderung in dieser Zeit.

    Komm gut durch den heutigen Tag –
    lieben Gruss
    Hausfrau Hanna

  3. Roswitha

    ja, die zeiten ändern sich auch wieder, sicher. die rose sieht auf dem stein sehr edel aus. steht dort herbstzeitlose?
    die verordnungen sind für die menschen scheinbar schlimmer als im märz, weil sie dachten, nun wäre alles bald überwunden. jetzt gibt es gleich die option bis ins frühjahr. die kinder werden ganz komisch. unsere kreativität ist gefordert, und freundlichkeit und zuverlässigkeit. wir werden wieder essen abholen im lokal unseres vertrauens.

  4. Sonja

    „Pinkelpassage“?

    Jedenfalls wunderbare Farben in den beiden Fotos!

    Oh, wie schade: Du weißt schon!

    Gruß von Sonja

  5. mona lisa

    Ich erlebe hier eher ein aggressiveres Verhalten der Menschen zumindest in Supermärkten, versuche schon immer, nicht zu Stoßzeiten einkaufen zu gehen – jetzt noch mehr bzw. ich werde jetzt erst einmal an die Reserven gehen.
    Auch mein Urlaub ist das zweite Mal gecancelt worden – das Hotel muss erneut zu machen. Doch mehr Mitgefühl habe ich mit denen die es existenziell betreffen wird.
    Wie auch immer, erfreuen wir und an den Schönheiten des Lebens.

  6. Sylvia Beitragsautor

    @Brigitte
    auf jeden fall richten wir unser augenmerk
    auf das schöne. sonst wirds richtig finster.
    und da – wollen wir auf keinen fall!
    danke! und einen schönen abend wünsch ich dir
    Sylvia

  7. Sylvia Beitragsautor

    @Hausfrau Hanna
    der goldene mittelweg – wir suchen und finden ihn
    und gehen auch manchmal genussvoll über die linie. oder;-)?
    einen wundersamen abend wünsch ich dir
    lieber gruß
    Sylvia

  8. Sylvia Beitragsautor

    @Roswitha
    ja, da steht „herbstzeitlose“. es bezieht
    sich auf die steinerne blüte des grabmals.
    die kinder tun mir auch leid, es ist ja grauslig.
    vor allem hier in der stadt. wenn man aufm land lebt,
    ists vielleicht (hoffentlich) noch ein bisschen anders,
    viel auslauf, viel frischluft und platz zum toben, trotz allem.
    und essen bringen lassen und abholen – ja, das ist nun auch
    wieder dran und gefragt. und aus dem café gegenüber ein
    dickes stück leckertorte von zeit zu zeit:-)))…
    lieber gruß
    Sylvia

  9. Sylvia Beitragsautor

    @Sonja
    pinkelpassage – ja… es stinkt dort jedenfalls immer
    genau so, nach…
    ist ein enger dunkler gefliester gang, ich weiss nicht,
    ob den je jemand mal „gekärchert“ hat:-). aber besser,
    als übern schnellweg laufen.
    ja – schade ists. aber nicht zu ändern. wir sitzen hier
    und lecken unsere wunden. nein, quatsch. wir sind bissl
    traurig, hoffen aber, dass wir dann vielleicht im frühjahr… wer weiss.
    oder wie es auf Schwitters grabstein steht (zitier ich immer wieder gern):
    man kann ja nie wissen…
    lieber abendgruß
    Sylvia

  10. Sylvia Beitragsautor

    @ mona lisa
    ja, alles höchst seltsam und surreal. und schon huschen auch wieder
    die klopapierhamster durchs gelände. einen apfelkuchen wollt ich backen.
    „wo ist denn die hefe?“ „hefe ist ausverkauft. vielleicht montag wieder.“
    äh. trockenhefe war noch da. ging dann auch.
    hab einen feinen abend!
    lieber gruß
    Sylvia

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