da war ich unterwegs
humpelnd durchs alte viertel
früher arbeiterhäuser
jetzt alles chic
aber was wäre die alternative gewesen
zusammenhauen und
neubauschachteln drauf.
nee. so is besser. nur anders.
keine kohlenschlacke mehr
auf den straßen.
keine bimmelbahn.
keine grauen wackligen zäune mehr,
alles weiss. und weisse bänke vor der tür.
aber sonst. alles gut.
zwischen den ziegelsteinen
bröselts nicht mehr, soweit ich sehen kann.
gut verputzt alles.
meine fingerspitzen erinnern sich
an das sandige gefühl beim
zwischen den steinen puhlen.
mein herz klappert vor schreck bei dieser tür
erinnert sich an den klingelstreich
eine türscheibe ging zu bruch
pingklirr auweia.
der vater ging mit mir hin.
die leute waren aber nett.
lachten – meckerten nicht.
mensch. ist das lang her.
manchmal wünsch ich mir
es wär noch so.
Manches behält dann seinen Charme auch nur aus der Erinnerung heraus.
So wohnen wie damals möchte zumindest ich dann auch nicht mehr.
Es herrschte doch auch eine gewisse Tristesse vor, jedenfalls in unserem Viertel.
Herzliche Abendgrüße
@mona lisa
bestimmt war da tristesse, aber das kinderleben auf den höfen mit den offenen hintertüren, mit nachbarsleuten, die auch auf uns schauten, in den verlassenen gärten, auf den straßen ohne autoverkehr- es war – von heute aus gesehen – ganz wunderbar. klar möchte ich heut nicht mehr unbedingt immerzu kohlen ausm keller holen:-)))… aber..
lieber gruß
Sylvia
Wie schön sich bei dir Altes und Neues mischt und zu einem Mosaik wird, farbig und voller Gefühl.
Einen lieben Gruss,
Brigitte
@Brigitte
danke schön! das sagst du so gut. es ist ein bisschen
melancholisch, aber doch ganz wunderbar, da mal wieder
langzustreunen…
lieber gruß mit viiiiiiielen genesungswünschen!
Sylvia
Jetzt habe ich tatsächlich,
liebe Sylvia,
zuerst „keine grauen wackligen zähne mehr“ gelesen (vielleicht, weil ich gestern beim Zahnarzt war…).
Ganz eindrückliche Bilder hast du beim Unterwegssein in diesem ehemaligen Arbeiterviertel gemacht.
Und dazu die Erinnerungen…
An Klingelstreiche erinnere ich mich übrigens auch 😉
Mit lieben Grüssen an den Maschsee
Hausfrau Hanna
liebe sylvia, so viele erinnerungen weckst du: klingelstreiche gab es auch bei uns, sandige steinfugen auch, oder ein hof, in dem man mit der ferse eine kuhle fürs murmelspiel drehen konnte. die neue alte siedlung ist anders. aber ich freue mich mit dir, dass sie nicht verfiel. und die fotos erzählen noch andere geschichten, danke dir. herzliche grüsse, roswitha
@Roswitha
das ist ja schön, dass dir da ähnliche erinnerungen kommen… danke dir für deine worte!
hab eine gute zeit!
lieber gruß
Sylvia
soso, also auch klingelstreiche:-))). das find ich gut, dass es bei vielen von euch treuen lesenden ähnliche erinnerungen gibt! und wackelige graue zähne – das brachte mich jetzt wirklich doll zum lachen. obwohl…
hab ein feines wochenende im schönen Basel
lieber gruß
Sylvia
und ne schöööööööne fasnet…. bald….
Habe zu all den interessanten Erinnerungen nur eine Frage:
Wieso humpelnd?
Liebe Grüße dazu von Sonja
:-)))
knie will nicht so…
danke, dass du fragst.
grüßele
Sylvia
zurückkommen an den ort der kindheit – ein schöner, ein bissl wehmütiger erinnerungstext, sehr stimmungsvoll! schön auch dieses erinnern mit allen sinnen: sehen, hören (worte und geräusche), fühlen (dieses sandige gefühl kenn ich auch 😉 ) — da taucht man bei lesen gleich mit hinein ..
liebe grüße, andrea
liebe sylvia, ich behandle meine knie mit retterspitz(apotheke), ist flüssiger saft um gelenke einzureiben. habe ich von meiner enkelin, deren pferd hat arthrose und bekommt damit auch die knie eingerieben. 😉 – jedenfalls schadet es nicht, und ich glaube, es nutzt. gute besserung! gruß roswitha
@Andrea
oh das ist schön, vielen dank!
ja, es ist schon besonders, da mal wieder
lang zu laufen. es kommen so viele erinnerungen.
sollt ich wohl mal öfter tun…
lieber sonntagsgruß
Sylvia
@Roswitha
danke, liebe Roswitha!
es tut nur hin und wieder weh,
im ruhezustand überhaupt nicht. aber
retterspitz gehört auch in meine
hausapotheke, es ist ein prima zeug!
danke noch mal!
lieber gruß
Sylvia