mal gehen und gucken, ob…

Von | 7. Februar 2024

da war ich unterwegs

humpelnd durchs alte viertel

früher arbeiterhäuser

jetzt alles chic

aber was wäre die alternative gewesen

zusammenhauen und

neubauschachteln drauf.

nee. so is besser. nur anders.

keine kohlenschlacke mehr

auf den straßen.

keine bimmelbahn.

keine grauen wackligen zäune mehr,

alles weiss. und weisse bänke vor der tür.

aber sonst. alles gut.

zwischen den ziegelsteinen

bröselts nicht mehr, soweit ich sehen kann.

gut verputzt alles.

meine fingerspitzen erinnern sich

an das sandige gefühl beim

zwischen den steinen puhlen.

mein herz klappert vor schreck bei dieser tür

erinnert sich an den klingelstreich

eine türscheibe ging zu bruch

pingklirr auweia.

der vater ging mit mir hin.

die leute waren aber nett.

lachten – meckerten nicht.

mensch. ist das lang her.

manchmal wünsch ich mir

es wär noch so.

14 Gedanken zu „mal gehen und gucken, ob…

  1. mona lisa

    Manches behält dann seinen Charme auch nur aus der Erinnerung heraus.
    So wohnen wie damals möchte zumindest ich dann auch nicht mehr.
    Es herrschte doch auch eine gewisse Tristesse vor, jedenfalls in unserem Viertel.
    Herzliche Abendgrüße

  2. Sylvia Beitragsautor

    @mona lisa
    bestimmt war da tristesse, aber das kinderleben auf den höfen mit den offenen hintertüren, mit nachbarsleuten, die auch auf uns schauten, in den verlassenen gärten, auf den straßen ohne autoverkehr- es war – von heute aus gesehen – ganz wunderbar. klar möchte ich heut nicht mehr unbedingt immerzu kohlen ausm keller holen:-)))… aber..
    lieber gruß
    Sylvia

  3. quersatzein

    Wie schön sich bei dir Altes und Neues mischt und zu einem Mosaik wird, farbig und voller Gefühl.
    Einen lieben Gruss,
    Brigitte

  4. Sylvia Beitragsautor

    @Brigitte
    danke schön! das sagst du so gut. es ist ein bisschen
    melancholisch, aber doch ganz wunderbar, da mal wieder
    langzustreunen…
    lieber gruß mit viiiiiiielen genesungswünschen!
    Sylvia

  5. Hausfrau Hanna

    Jetzt habe ich tatsächlich,
    liebe Sylvia,
    zuerst „keine grauen wackligen zähne mehr“ gelesen (vielleicht, weil ich gestern beim Zahnarzt war…).
    Ganz eindrückliche Bilder hast du beim Unterwegssein in diesem ehemaligen Arbeiterviertel gemacht.
    Und dazu die Erinnerungen…
    An Klingelstreiche erinnere ich mich übrigens auch 😉
    Mit lieben Grüssen an den Maschsee
    Hausfrau Hanna

  6. roswitha

    liebe sylvia, so viele erinnerungen weckst du: klingelstreiche gab es auch bei uns, sandige steinfugen auch, oder ein hof, in dem man mit der ferse eine kuhle fürs murmelspiel drehen konnte. die neue alte siedlung ist anders. aber ich freue mich mit dir, dass sie nicht verfiel. und die fotos erzählen noch andere geschichten, danke dir. herzliche grüsse, roswitha

  7. Sylvia Beitragsautor

    @Roswitha
    das ist ja schön, dass dir da ähnliche erinnerungen kommen… danke dir für deine worte!
    hab eine gute zeit!
    lieber gruß
    Sylvia

  8. Sylvia Beitragsautor

    soso, also auch klingelstreiche:-))). das find ich gut, dass es bei vielen von euch treuen lesenden ähnliche erinnerungen gibt! und wackelige graue zähne – das brachte mich jetzt wirklich doll zum lachen. obwohl…
    hab ein feines wochenende im schönen Basel
    lieber gruß
    Sylvia
    und ne schöööööööne fasnet…. bald….

  9. Sonja

    Habe zu all den interessanten Erinnerungen nur eine Frage:
    Wieso humpelnd?
    Liebe Grüße dazu von Sonja

  10. Sylvia Beitragsautor

    :-)))
    knie will nicht so…
    danke, dass du fragst.
    grüßele
    Sylvia

  11. Andrea

    zurückkommen an den ort der kindheit – ein schöner, ein bissl wehmütiger erinnerungstext, sehr stimmungsvoll! schön auch dieses erinnern mit allen sinnen: sehen, hören (worte und geräusche), fühlen (dieses sandige gefühl kenn ich auch 😉 ) — da taucht man bei lesen gleich mit hinein ..
    liebe grüße, andrea

  12. roswitha

    liebe sylvia, ich behandle meine knie mit retterspitz(apotheke), ist flüssiger saft um gelenke einzureiben. habe ich von meiner enkelin, deren pferd hat arthrose und bekommt damit auch die knie eingerieben. 😉 – jedenfalls schadet es nicht, und ich glaube, es nutzt. gute besserung! gruß roswitha

  13. Sylvia Beitragsautor

    @Andrea
    oh das ist schön, vielen dank!
    ja, es ist schon besonders, da mal wieder
    lang zu laufen. es kommen so viele erinnerungen.
    sollt ich wohl mal öfter tun…
    lieber sonntagsgruß
    Sylvia

  14. Sylvia Beitragsautor

    @Roswitha
    danke, liebe Roswitha!
    es tut nur hin und wieder weh,
    im ruhezustand überhaupt nicht. aber
    retterspitz gehört auch in meine
    hausapotheke, es ist ein prima zeug!
    danke noch mal!
    lieber gruß
    Sylvia

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